Gewürze








Gewürze als begehrtes Zahlungsmittel
Wer denkt schon darüber nach, wie einfach das Leben dank moderner Zahlungsmittel ist. Der Umgang mit Geld und Kreditkarten ist für uns selbstverständlich. Doch das war nicht immer so. Begehrte Dinge und notwendige Güter wurden in früheren Zeiten oft gegen wertvolle, rare Waren getauscht, die einen beständig hohen Wert hatten. Dazu zählten sehr lange Zeit Gewürze, die meist unter extrem schwierigen Bedingungen aus entfernten Ländern herangeschafft werden mussten. Eines der begehrtesten Gewürze war Pfeffer. Erst nach dem Indienfeldzug von Alexander dem Großen (326 v. Chr.) fand Pfeffer seinen Weg in den europäischen Raum. Auf dem Landweg wurden Pfeffer und andere exotische Gewürze mit Karawanen in den Mittelmeerraum transportiert. Orientalische Gewürze waren absoluter Luxus für die Küchen der reichen Patrizier. Im frühen Mittelalter gehörten Gewürze aus fernen Landen zu den Statussymbolen einer guten Küche in Europa. Pfeffer wurde in einzelnen Körnern verkauft und mit Gold aufgewogen. Man konnte seine Pacht und seine Steuern mit diesem Gewürz bezahlen. Kaufleute, durch den Gewürzhandel reich geworden waren, wurden im Volksmund nach ihrem Handelsgut „Pfeffersäcke“ genannt.
Den arabischen Händlern gelang es über viele Jahrhunderte, die Anbaugebiete geheim zu halten. Hauptumschlagplatz im christlichen Abendland war über einen sehr langen Zeitraum die Republik Venedig, die ihre Monopolstellung eifersüchtig und gnadenlos verteidigte. So war die Ursache von Christoph Kolumbus' waghalsiger Expedition 1492 weniger Pioniergeist, als vielmehr die Hoffnung auf volle Schatztruhen durch einen eigenen See- und Handelsweg nach Indien. Das Ergebnis war für das spanische Königspaar jedoch ernüchternd: Zwar wurde Amerika entdeckt, doch die wichtigsten Gewürze der Welt wuchsen in Asien. Und Vanille hatte nicht den Stellenwert von Pfeffer. Es war der Portugiese Vasco da Gama, der 1498 den Seeweg nach Indien fand. Damit wurde Lissabon die neue Gewürzmetropole. Rund 100 Jahre später musste sich Portugal der Seemacht Holland beugen. Der neue Handelsplatz wurde Amsterdam, bis diese wiederum der militärischen Überlegenheit der englischen Krone nur wenig entgegenzusetzen hatten. Damit war London der Mittelpunkt des Gewürzhandels in Europa.
Inzwischen wird Pfeffer nicht nur in Asien, sondern auch in Westafrika und Südamerika angebaut. In deutschen Küchen findet man heute frische einheimische Kräuter neben exotischen Gewürzen aus den entlegensten Teilen der Welt. Sogar in höchster Bio-Qualität. Gewürze sollen nicht nur den Geschmack verfeinern, sondern auch die Gesundheit fördern. Einige Gewürze wie Paprika, Pfeffer und Senf regen den Geschmack an, andere wie Knoblauch und Meerrettich hemmen Bakterien, während z.B. Kümmel, Anis und Fenchel die Darmtätigkeit unterstützen.
Seit Dezember 2000 gilt in Deutschland eine Verordnung, die es erlaubt, getrocknete Kräuter und Gewürze mit ionisierenden Strahlen gegen Pilz- und Bakterienkeime zu behandeln. Für Bio-Gewürze ist das ausgeschlossen. Die bekannten Hersteller von Bio-Gewürzen Herbaria, Sonnentor und Lebensbaum setzen ausschließlich auf unbedenkliche Verfahren wie indirekten Wasserdampf. Vorrangiges Hauptziel ist es aber, Keime gar nicht erst entstehen zu lassen. Deshalb sind Rohstoffauswahl, Trocknung, Lagerung und regelmäßige Kontrollen der Restfeuchte die dominierenden Schwerpunkte zur Bio-Qualitätssicherung. Bereits beim Anbau sind Pestizide, Insektizide und jede Art von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln absolut tabu. Gentechnisch veränderte Pflanzen natürlich auch. Die Zeit von der Pflanzung bis zur Ernte dauert in der Regel dadurch länger als bei vergleichbarer konventioneller Landwirtschaft und auch der Ernteertrag ist meist geringer. Aber dafür werden die Geschmacksnerven mit unverfälscht guten Lebensmitteln verwöhnt.
Einzelgewürze
- dennree Koriander ganz (45 g)
- Herbaria Dillspitzen, Gewürzdose (10 g)
- Herbaria Fenchelsamen ganz, Gewürzdose (40 g)
- Herbaria Kardamom, ganz, Gewürzdose (20 g)
- Herbaria Koriander ganz, Gewürzdose (40 g)
- Herbaria Muskatnüsse ganz, Gewürzdose (1 mal 3 Stück)
- Herbaria Safran Fäden (0,5 g)
- Herbaria Safran gemahlen (0,5 g)
- Herbaria Schwarzer Sesam, Gewürzdose (35 g)
- Lebensbaum Anis, ganz (50 g)
- Lebensbaum Anis, gemahlen (10 g)
- Lebensbaum Bourbon Vanille gemahlen (5 g)
- Lebensbaum Fenchel, ganz (30 g)
- Lebensbaum Ingwer, gemahlen und getrocknet (40 g)
- Lebensbaum Kardamom, ganze Saat (50 g)
- Lebensbaum Kardamom, gemahlen (10 g)
- Lebensbaum Koriander, gemahlen (40 g)
- Lebensbaum Kurkuma, gemahlen (50 g)
- Lebensbaum Muskatblüte, gemahlen (30 g)
- Lebensbaum Muskatnuss, ganz (1 mal 3 Stück)
- Lebensbaum Muskatnuss, gemahlen (40 g)
- Lebensbaum Nelken, ganz (30 g)
- Lebensbaum Nelken, gemahlen (10 g)
- Lebensbaum Piment, ganz (30 g)
- Lebensbaum Piment, gemahlen (40 g)
- Lebensbaum Thymian, gerebelt und getrocknet (20 g)
- Lebensbaum Wacholderbeeren, ganz (30 g)
- Sonnentor Beifuß, geschnitten (12 g)
- Sonnentor Galgant, gemahlen (35 g)
- Sonnentor Ingwer gemahlen (30 g)
- Sonnentor Kardamom, ganz (40 g)
- Sonnentor Koriander, gemahlen (40 g)
- Sonnentor Kurkuma, gemahlen (40 g)
- Sonnentor Muskat, gemahlen (30 g)
- Sonnentor Muskatnuss, ganz (25 g)
- Sonnentor Nelken, ganz (35 g)
- Sonnentor Quendel, gemahlen (30 g)
- Sonnentor Wacholderbeeren, ganz (35 g)
- Sonnentor Ysop, gemahlen (25 g)
Weißer, grüner, roter, schwarzer oder bunter Pfeffer?
In Deutschland ist Pfeffer das am häufigsten verwendete Gewürz. Doch nur wenige kennen die umfangreichen Geschmacksnuancen der scharfen Beere. Denn Pfeffergeschmack variiert nach dem Zeitpunkt der Ernte, dem Anbaugebiet, der Pfeffersorte und der Weiterverarbeitung. Um in den Genuss des vollen Aromas zu kommen, nutzt man Pfeffer am besten im Ganzen und mahlt ihn in der eigenen Mühle. Nicht jedes Gewürz, das als Pfeffer ausgewiesen wird, stammt auch wirklich von der botanischen Pfefferpflanze. Vielmehr haben manche Gewürze einen pfefferähnlichen Geschmack. Cayennepfeffer zum Beispiel ist zwar ein scharfes Gewürz, stammt aber nicht von der Pfefferpflanze, sondern ist gemahlener Chili. Echter Pfeffer sind Schlinggewächse, die sich an Bäumen empor ranken und bis zu 10 m lang werden. Nach der Pflanzung dauert es mindestens 3 Jahre bis die ersten Früchte wachsen. Während des Reifeprozesses ändern die Pfefferbeeren ihre Farbe von grün nach gelb-rot. Der Zeitpunkt der Ernte und die darauf folgende Verarbeitung sind entscheidend für ihre zukünftige Farbe und den Geschmack.
Grüner Pfeffer wird unreif geerntet. Um ihn haltbar zu machen, wird er in Essig oder Salzlake eingelegt. Eine weitere Möglichkeit ist die Gefriertrocknung.
Schwarzer Pfeffer wird ebenfalls aus grünen unreifen Pfefferbeeren gewonnen. Diese befinden sich aber bereits im Stadium kurz vor der Reifung. Nach der Ernte werden die Pfefferbeeren kurz in kochendes Wasser geworfen. Dadurch erhalten sie ihre schwarze Färbung. Während der anschließenden Trocknung in der Sonne werden sie leicht schrumpelig und nehmen so die bekannte Pfefferstruktur an.
Je später der Pfeffer geerntet wird, desto besser ist sein Aroma. Allerdings darf man den Zeitpunkt nicht verpassen. Vollreife Pfefferbeeren enthalten Zucker und lassen sich nicht mehr zu schwarzen Pfeffer fermentieren. Die letzte Möglichkeit zur Ernte von schwarzem Pfeffer ist darum der Zeitpunkt, wenn die Beeren eine orange-rote Färbung annehmen. Schwarzer Pfeffer aus fast reifen Beeren hat ein besonders gutes und starkes Aroma. Die Körner sind größer als die Körner, die aus grünen Beeren gewonnen wurden. Seine Farbe ist eher dunkelbraun als schwarz. Dieser Pfeffer wird nur in Indien gewonnen und heißt Tellicherry-Pfeffer.
Aus reifen Pfefferbeeren wird der weiße Pfeffer gewonnen. Nach der Ernte werden die Beeren für einige Tage in Wasserbecken gelegt. Die Schalen quellen auf und lassen sich dadurch leichter entfernen. Übrig bleiben weiße Kerne, die zum Trocknen in die Sonne gelegt werden. Verantwortlich für die Schärfe von Pfeffer ist Piperin. Dieses befindet sich direkt unter der Schale. Weißer Pfeffer ist geschält und darum im Verhältnis zu seinem schwarzen Pendant sehr mild.
Der Kubebenpfeffer stammt aus Südostasien. Während er in Indonesien als Gewürz geschätzt wird, zählt er in Indien eher zu den Aphrodisiaka. Kubebenpfeffer ist Bestandteil vieler Gewürzmischungen. Er wird unreif geerntet und an der Sonne getrocknet. Das Resultat sind schwarzbraune Pfefferkörner. Der Geschmack ist scharf, etwas bitter und erinnert an Nelkenpfeffer.
Urwaldpfeffer zählt zu den außergewöhnlichen Gewürzspezialitäten. In indischen Nationalparks werden alte, vom Aussterben bedrohte Pfeffersorten biologisch angebaut und von einheimischen Arbeitern per Hand geerntet. Diese Projekte werden von verschiedenen Seiten gefördert und finanziell unterstützt. Der nur in kleinen Mengen produzierte Urwaldpfeffer enthält im Vergleich zu herkömmlichen Pfeffer einen höheren Anteil an ätherischen Ölen und schmeckt hocharomatisch. Er ist in den typischen Pfeffer-Reifestadien erhältlich: grün, schwarz, Tellicherry und weiß.
Der rosa Pfeffer gehört botanisch nicht zu den Pfeffergewächsen. Die Beeren des brasilianischen Pfefferbaums haben ein dem Pfeffer ähnliches Aroma. Geschmacklich ist rosa Pfeffer weniger scharf als der schwarze Klassiker und eher fruchtig-würzig und süßlich-aromatisch. Wegen seiner leuchtenden Farbe findet man die rosa Pfefferkörner in fast jeder Pfeffermischung. Rosa Pfeffer ist auch bekannt als Weihnachtsbeere. Die auffälligen, eng beieinander stehenden Pfefferbeeren werden gern als Weihnachtsschmuck verwendet. Wenn man die Blätter reibt oder die Äste bricht, entsteht ein pfeffriges Aroma im Raum.
Die astronomischen Preise, die in der Antike für schwarzen Pfeffer gezahlt wurden, waren nur noch durch eines zu übertreffen: durch die Preise, die man für den edelsten aller Pfeffer (der damaligen Zeit) zahlte - für Langpfeffer. Langer Pfeffer ist ein naher Verwandter des schwarzen Pfeffers. Die Beeren sind nicht einzeln, sondern in Zapfen verwachsen. Da der Langpfeffer noch mehr Piperin als schwarzer Pfeffer enthält, ist er - trotz seiner fruchtigen Note - deutlich schärfer. Langer Pfeffer lässt sich in einer Pfeffermühle nur schwer mahlen. Es empfiehlt sich, ihn mit einem Mörser zerkleinern.
Pfeffersorten
- Herbaria Grüner Bergpfeffer, Gewürzdose (15 g)
- Herbaria Grüner Bergpfeffer, Gewürzdose (40 g)
- Herbaria Grüner Bergpfeffer, Gewürzmühle (25 g)
- Herbaria Indonesischer Kubebenpfeffer, Gewürzmühle (35 g)
- Herbaria Pfefferspezialität Capriccio, Gewürzmühle (45 g)
- Herbaria Tellicherry Urwaldpfeffer, Gewürzmühle (50 g)
- Herbaria Trio Noir, Gewürzdose (75 g)
- Herbaria Trio Noir, Gewürzmühle (50 g)
- Herbaria Weißer Bergpfeffer, Gewürzdose (30 g)
- Herbaria Weißer Bergpfeffer, Gewürzmühle (55 g)
- Lebensbaum Pfeffer bunt, ganz (50 g)
- Lebensbaum Pfeffer grün, ganz (35 g)
- Lebensbaum Pfeffer schwarz, ganz (50 g)
- Lebensbaum Pfeffer schwarz, gemahlen (50 g)
- Lebensbaum Pfeffer weiß, ganz (50 g)
- Lebensbaum Pfeffer weiß, gemahlen (50 g)
- Lebensbaum Rosa Pfeffer, ganz (25 g)
- Sonnentor Pfeffer schwarz, ganz (55 g)
- Sonnentor Pfeffer schwarz, gemahlen (50 g)
- Sonnentor Pfeffer weiß, ganz (35 g)
Gewürzpaprika, Chili und Peperoni
Obwohl es verschiedenste Paprikasorten gibt, unterscheidet man zwei wesentliche Arten: milde Gemüsepaprika und scharfe Gewürzpaprika. Auch Chili und Peperoni zählen zu den Gewürzpaprikas. Verantwortlich für den geschmacklichen Unterschied ist ein Alcaloid namens Capsaicin. Ein hoher Anteil an Capsaicin hat einen hohen Schärfegrad zur Folge. Die grünen, gelben und roten Gemüsepaprika enthalten nur einen geringen Anteil des Alcaloid. Sie alle zeichnen sich durch ihren milden Fruchtgeschmack aus. Die Farbe signalisiert den unterschiedlichen Reifegrad. Grüne Paprika sind noch unreif, gelbe bereits im fortgeschrittenen Stadium und rote Paprika sind vollreif. Am mildesten schmecken die Gelben, die Roten eher süßlich und die Grünen herb-würzig.
Das Capsaicin, der Trägerstoff der Schärfe, sitzt in den Scheidewänden und den Samen der kleinwüchsigen Gewürzpaprika. Der Reifegrad von Gewürzpaprika ist mit den Farben von Gemüsepaprika nicht vergleichbar. Erst grün, dann hellbraun, später dunkelbraun und erntereif dunkelrot. Nach der Ernte der vollreifen Paprikaschoten werden diese getrocknet und zermahlen. Je mehr vermahlene Adern und Samen das Paprikapulver enthält, desto schärfer ist es. Durch die Auswahl der Paprikasorte und die Dosierung der vermahlenen Samen lässt sich die Paprikaschärfe beeinflussen. Man unterscheidet verschiedene Qualitäts- und Schärfestufen:
Die besten Paprikaschoten werden zu Delikatess-Paprika verarbeitet. Delikatess-Paprika würzt mild aromatisch und färbt die Speisen appetitlich hellrot. Edelsüß-Paprika hat eine angenehm milde, sehr würzige Schärfe. Es färbt die Speisen dunkelrot. In Deutschland ist es das gebräuchlichste Paprikagewürz. Eine deutlich schärfere Würze hat Halbsüß-Paprika. Es wird zum Würzen kräftiger Fleischgerichte und typisch scharfer Gerichte verwendet. Das brennend scharfe Rosen-Paprika zählt zu den schärfsten Paprikapulvern. Es färbt die Speisen zudem stark rot. Rosen-Paprika enthält einen großen Anteil an gemahlenen Samen und Scheidewänden. Man würzt damit ungarische Speisen und sehr kräftiges Gulasch. Scharfes Paprikapulver wird meist als Cayennepfeffer bezeichnet. Schon der Name verweist auf die verwendete Chilisorte Cayenne. Der Geschmack kann durchdringend und beißend scharf sein.
Während einige Löffel der milderen Sorten Paprikapulver die Speisen aromatischer würzen, sollte man vom scharfen Rosen-Paprika nur vorsichtig eine Messerspitze verwenden. Fertig gekochte Gerichte nehmen den Geschmack des Paprikapulvers nicht mehr an. Deshalb sollte man zeitig genug an die Würze denken. Aber Achtung: In siedendem Fett brennt Paprikapulver leicht an. Der im Paprika enthaltene Zucker wird karamelisiert und bekommt einen bitteren Beigeschmack. Wem die Schärfe zu stark ist, sollte Fetthaltiges zu sich nehmen: Jogurt, gekochter Reis oder Süßes. Wasser ist jedoch nicht sehr wirksam, denn Capsaicin ist nicht wasserlöslich.
Paprika-Sorten
- Herbaria Chili Hot'n Spicy, Gewürzmühle (20 g)
- Herbaria Paprika edelsüß, Gewürzdose (80 g)
- Lebensbaum Cayennepfeffer, gemahlen (50 g)
- Lebensbaum Chilis Bird's Eye, ganz (20 g)
- Lebensbaum Paprika edelsüß, gemahlen (50 g)
- Lebensbaum Paprika scharf, gemahlen (50 g)
- Sonnentor Chili, gemahlen (40 g)
- Sonnentor Paprika edelsüss, gemahlen (50 g)
- Sonnentor Paprika scharf, gemahlen (50 g)
Kümmel, Kreuzkümmel und Schwarzkümmel
Kümmel zählt zu den ältesten bekannten Gewürzen in Europa. Bei Ausgrabungen fand man in Siedlungen aus der Bronzezeit Speisereste mit Kümmelkörnern. Den Grabkammern der ägyptischen Pharaonen wurde vor 2.500 Jahren Kümmel als Totengabe beigelegt, damit diese auch im Jenseits göttlich speisen konnten. Im Mittelalter hatte Kümmel noch einen zusätzlichen Nutzen: Man trug Beutel mit Kümmelkörnern unter der Kleidung, um sich gegen Hexerei zu schützen.
Heute ist Kümmel von Kochkäse nicht mehr wegzudenken, Kreuzkümmel kennt man als Bestandteil der meisten indischen Gewürzmischungen und Schwarzkümmel ist Geschmacksgeber auf orientalischem Fladenbrot. Und natürlich kennt man das Gewürz von freundlichen Angeboten wie: „Trinken wie einen Kümmel?“. Die Deutschen zählen weltweit zu den größten Kümmelkonsumenten. Die Ursache dafür ist einerseits der günstige Preis, der aus dem regionalen Anbau resultiert und andererseits aus unserer Vorliebe für deftige Brotzeiten und Krautgerichte. Oder können Sie sich ein Sauerkraut ohne Kümmel vorstellen?
Der Unterschied zwischen Kümmel, Kreuzkümmel und Schwarzkümmel ist einem meist nicht bewusst. Spätestens aber, wenn man beim Kochen die Sorte verwechselt hat, schmeckt man den Unterschied. Im ungünstigsten Fall erkennt man es erst an den irritierten Gesichtern der Gäste. Denn die geschmacklichen Unterschiede sind elementar.
Selbst bei den Begriffen kann man nicht sicher sein. Kümmel heißt auch Wiesenkümmel oder echter Kümmel, auf der Kreuzkümmel-Packung steht häufig nur „Cumin“ und Schwarzkümmel kennt man genauso unter dem Begriff „Ägyptischer Kümmel“.
Außer dem Namen haben die verschiedenen Kümmelarten aber nicht viel gemeinsam. Kümmel und Kreuzkümmel gehören zwar botanisch denselben Linien an und sehen auch ähnlich aus, wachsen aber in verschiedenen Klimazonen und unterscheiden sich deutlich im Geschmack.
Bei der Zubereitung ist Kümmel meist nicht bereit, sich geschmacklich mit anderen Gewürzen zu verbinden. Kreuzkümmel wiederum ist ein ausgesprochen häufig verwendetes Gewürz in asiatischen Gewürzmischungen ist. Das Aroma von Kümmel ist leicht süßlich und angenehm frisch würzig. Er erinnert ein wenig an Anis. Kreuzkümmel wiederum ist scharf würzig und deutlich süßlicher. Das Aroma wird durch Braten und Rösten aber zusehens milder. Schwarzkümmel riecht kaum. Die kleinen, schwarzen Samen schmecken recht scharf und ein wenig bitter. Das Aroma erinnert an Oregano. Schwarzkümmel ist hauptsächlich wegen seines ätherischen Öls bekannt, das in der Naturheilkunde zur Behandlung unterschiedlichster Krankheitssymptome eingesetzt wird. Mohammed soll gesagt haben, Schwarzkümmel heile „jede Krankheit, außer dem Tod“.
Bei der Frage, den Kümmel im ganzen oder gemahlen zu verwenden, gibt es geteilte Ansichten. Kümmelfans verwenden immer die ganzen Früchte. Bei Gästen, die nicht 100%ige Kümmelfreude sind, kann der Geschmack ganzer Früchte als beißend empfunden werden. Frisch gemahlener Kümmel hat dieselbe Würzkraft wie ganzer Kümmel, enthält aber nicht mehr die ätherischen Öle. Ungemahlen ist Kümmel sehr lange haltbar, gemahlen verliert er nach einiger Zeit sein Aroma.
Kümmel-Sorten
- Herbaria Kreuzkümmel gemahlen, Gewürzdose (25 g)
- Herbaria Kümmel ganz, Gewürzdose (70 g)
- Lebensbaum Kreuzkümmel, ganz (40 g)
- Lebensbaum Kümmel, ganz (50 g)
- Lebensbaum Kümmel, gemahlen (40 g)
- Lebensbaum Schwarzkümmel, ganz (50 g)
- Sonnentor Kümmel, ganz (60 g)
- Sonnentor Kümmel, gemahlen (60 g)
- Sonnentor Schwarzkümmel, ganz (50 g)
Cassia-Zimt und Ceylon-Zimt
Zimt ist eines der ältesten bekannten Gewürze. Schon vor rund 5.000 Jahren unterhielten die Ägypter Handelsbeziehungen nach Südostasien, um Gewürze wie beispielsweise Zimt zu importieren. Aus Zimt wurden kostbare Öle und Parfüme hergestellt. Die Pharaonen liebten das feine Aroma des Zimtes über alles. Mit Julius Cäsar, der Ägypten in das Römische Reich einverleibt hatte, kam der Zimt auch in die Villen der römischen Oberklasse. Zimt war als Aphrodisiakum sehr geschätzt. Der warm duftende exotische Geschmack galt als sinnliche Einstimmung auf ausgelassene Liebesfreuden. Erst mit den rückkehrenden Kreuzrittern gelang dem Gewürz im Mittelalter sein Durchbruch in den europäischen Küchen. Um seinen Gästen zu zeigen, welch seltene Gewürze man sich leisten konnte, wurden nicht nur Süßspeisen mit Zimt verfeinert, sondern auch Fleisch und Fisch.
Im Handel dominieren heute vor allem zwei Zimtarten: der Cassia-Zimt und der Ceylon-Zimt. Cassia-Zimt wird häufig auch als China-Zimt bezeichnet, da seine Ursprünge in China liegen. Auch die Herkunft von Ceylon-Zimt ergibt sich aus dem Namen: Ceylon, das heutige Sri Lanka. Ceylon-Zimt kennt man auch unter der Bezeichnung „Echter Zimt“. Rein botanisch stimmt das aber nicht, denn beide sind eng miteinander verwandt. Sie stammen aus der Rinde immergrüner Lorbeerbäume. Doch es gibt auch zwei deutliche Unterschiede: äußerlich und geschmacklich.
Prinzipiell ist Zimt die getrocknete Rinde von Zimtbäumen. Bei Ceylon-Zimt werden die Bäume immer wieder beschnitten und die Innenrinde der Sprösslinge geerntet. Bei Cassia-Zimt wird die Innenrinde ausgewachsener Bäume verarbeitet. Während bei Ceylon-Zimt die knorkige Rinde weg geschnitten wird, bleibt sie bei Cassia-Zimt erhalten. So kann man äußerlich problemlos Ceylon- von Cassia-Zimtstangen unterscheiden. Die feinen mehrmals übereinander liegenden Rindenstücke einer Ceylon-Zimtstange ähneln dem filigranen Querschnitt einer Zigarre mit seinen dünnen Tabakblättern. Bei Cassia-Zimt handelt es sich um eine einzelne relativ dicke Rindenrolle. Ceylon-Zimt-Stangen haben ein feines, leichtes und süßeres Aroma. Cassia-Zimtstangen schmecken intensiver und leicht herb. Da Zimtrollen nur sehr langsam ihr Aroma verlieren, kann man sie lange verwenden. Für den europäischen Markt wird Zimt fast immer gemahlen. Geschmacklich ist im gemahlenen Zustand eine Unterscheidung der beiden Arten nicht mehr möglich.
Zimt
Salz und Salz sind zweierlei
Salz ist für den Menschen überlebenswichtig. Salz enthält Chlor und Natrium. Beide Elemente kann der Körper nicht selbst produzieren, benötigt sie aber dringend. Denn Natrium steuert den Flüssigkeitshaushalt des Körpers. Nüchtern betrachtet ist Salz natürlich kein Gewürz, sondern ein Mineral. Aber ein Mineral mit dem man den Geschmack von Speisen beeinflusst. Deshalb spielt es im Zusammenhang mit Gewürzen auch immer eine wesentlich Rolle. Prinzipiell kann man Salz in drei Hauptgruppen untergliedern, die wiederum eigene Untersorten aufweisen: Siedesalz, Steinsalz und Meersalz. Siedesalz oder Kochsalz ist das klassische Salz, das man für wenige Cent mit den unterschiedlichsten Beimischungen in jedem Supermarkt erhält. In der Regel wurde das Salz, bevor es in die Packung kam, solange gekocht, bis kein Mineral mehr übrig war. Das ist vergleichbar mit dem Kochen von frischem Gemüse. Je länger man es kocht, desto weniger Vitamine enthält es. Meist ist Kochsalz reines NaCl. Ein kleiner Teil davon landet auf unseren Tellern. Den größeren Teil aber benötigt die Industrie z.B. für die Produktion von Reinigungsmitteln und Kunststoff...
Umfangreiche Informationen zu Siedesalz, Steinsalz und KochsalzKräuter oder Gewürze?
Stellt man sich die Frage „Kraut oder Gewürz“? fällt es auf den ersten Blick leicht, sie zu beantworten. Solange die Kräuter frisch sind, ist der Fall klar. Meist aber ist der Küchenkräutergarten begrenzt und von der Saison abhängig. Sind also getrocknete Kräuter Kräuter oder Gewürze? Und was ist mit frischem Curry, der in Indien verwendet wird? Ein Kraut oder ein Gewürz? Viele Gewürzhersteller unterscheiden bei der Auflistung ihre Gewürz-Produkte trotzdem zwischen Kräutern und Gewürzen. Eine allgemeine Definition der Begriffe gibt es leider nicht. Dafür aber viele Denkansätze. Eine These unterscheidet zwischen dem Grund der Zugabe: Kräuter (wie Petersilie, Oregano, Rosmarin) gibt man bei, um die Speise zu verfeinern. Mit Gewürzen (wie Pfeffer, Paprikapulver, Zimt) wiederum würzt man eine Speise um einen Geschmack zu überdecken. Eine andere Überlegung trennt rein biologisch: Nutzt man die Blätter von frischen oder getrockneten Pflanzen sind es Kräuter, verwendet man die aromahaltigen Teile wie Früchte, Wurzeln oder Rinde sind es Gewürze. Auch diese Trennung lässt sich nicht konsequent fortsetzen. Frischer grüner Koriander wäre demzufolge ein Kraut, dessen Samen aber ein Gewürz. Und auch Blätter enthalten aromatische Substanzen. Andere tendieren dazu, es militärisch sehen. Kräuter wurden schon immer aus friedlichen Zwecken angebaut: um zu heilen oder genussvoller zu essen. Gewürze wiederum waren oft der Anlass für Handelsstreitigkeiten und erbitterte Kolonialkriege. Heutzutage sind Gewürze zum Glück für jeden erschwinglich, so dass wegen der Gewürze wahrscheinlich keine kriegerischen Auseinandersetzungen mehr zu erwarten sind. Eine weitere Herangehensweise ist die territoriale Begrenzung. Wachsen die Pflanzen in unseren Breitengraden und sind sie frisch erhältlich, so handelt es sich auch im getrockneten Zustand um Kräuter. Importierte Pflanzen, die bereits getrocknet und häufig schon gemahlen sind, wären in diesem Fall Gewürze. Auch den Ansatz, einen gesundheitlichen Aspekt einem kulinarischem gegenüberzustellen, lässt sich nicht halten. In der Volksmedizin jeder Kultur wurden den meisten Pflanzen eine heilerische Funktion zugeordnet. Und viele asiatische getrocknete Substanzen, die uns zum Würzen dienen, haben, wenn man sie frisch verwendet, zudem eine gesundheitliche Wirkung. Bei Violey finden Sie unter der Rubrik „Kräuter“ gängige Gewürzkräuter aufgelistet, die man auch frisch als Topfpflanze im Küchengarten stehen haben kann.
Gewürzkräuter
- Herbaria Majoran, Gewürzdose (15 g)
- Herbaria Oregano, Gewürzdose (20 g)
- Herbaria Rosmarin, Gewürzdose (40 g)
- Herbaria Salbeiblätter, lose (50 g)
- Herbaria Thymian Tee, lose (75 g)
- Herbaria Thymian, Gewürzdose (20 g)
- Lebensbaum Bärlauch, geschnitten und getrocknet (15 g)
- Lebensbaum Basilikum, gerebelt (15 g)
- Lebensbaum Dillspitzen, geschnitten und getrocknet (15 g)
- Lebensbaum Estragon, geschnitten und getrocknet (15 g)
- Lebensbaum Liebstöckel, geschnitten und getrocknet (15 g)
- Lebensbaum Lorbeerblätter, getrocknet (5 g)
- Lebensbaum Majoran, gerebelt (12,5 g)
- Lebensbaum Oregano, gerebelt und getrocknet (15 g)
- Lebensbaum Petersilie, gerebelt und getrocknet (15 g)
- Lebensbaum Rosmarin, geschnitten und getrocknet (30 g)
- Lebensbaum Salbei, geschnitten und getrocknet (12,5 g)
- Sonnentor Basilikum, geschnitten (15 g)
- Sonnentor Dill, geschnitten (15 g)
- Sonnentor Lorbeerblätter, ganz (10 g)
- Sonnentor Majoran, geschnitten (10 g)
- Sonnentor Oregano, geschnitten (18 g)
- Sonnentor Rosmarin, geschnitten (25 g)
- Sonnentor Thymian, geschnitten (20 g)